Der Weg der Musik, vom Komponisten bis in Ohr des Publikums

Welchen Weg der Musik, vom Komponisten, bis ins Ohr des Publikums.

Von Johannes Brahms sagt man, er sein durch Wald und Wiesen gewandert, auf der Suche nach einer Eingebung, wie eine bestimmte Gefühls-Abhandlung kompositorisch darzustellen sei.  War er fündig, lief er schnell nach Hause um seine Gedanken zu fixieren, sie niederzuschreiben.  
Der Weg der Musik, von der Intuition des Komponisten bis hin zum Ohr des Publikums. Eine Wanderung, oftmals über Jahrhunderte. 

Es war damals wie heute. Zum einen wurde Musik niedergeschrieben, in der Absicht ein tief empfundenes Gefühl akustisch darzustellen und festzuhalten.  Zu anderen um wurde Musik schon immer nach Gebrauchsmustern der aktuellen Mode geschrieben, um Veranstaltungen zu bereichern.

Wir wollen den Weg der Musik, aus der tiefe eines Gefühls verfolgen. Was gibt es schöneres, als das Singen der Mutter, die ihr weinendes Kind mit ihrem Gesang tröstet, bis alle Schmerzen, aller Kummer verflogen sind. Die Macht und die Kraft der Musik ist unbeschreiblich. 

Es gab seid je her Menschen, die ihre Gefühle viel besser in Melodien ausdrücken konnten als in Worten. Doch eine Melodie allein reichte oft nicht, denn, das kennt jeder, Gefühle sind oft so vielseitig, so intensiv, dass sie einfach nicht zu fassen sind. Melodien bekamen Harmonien dazu, dann wurden sie wiederholt, nur in einer etwas anderen Form, es wurde eine weitere Melodie ergänzt, mal in Dur, mal in Moll, es entstand Stück für Stück eine Komposition. 
War eine Komposition fertig, so war es dem  Komponist gelungen, seine Gefühle - dargestellt mit vielen Facetten, - in Noten zu wandeln, in kleine schwarze Punkte auf Papier. Dort niedergeschrieben, konnten die Gefühle konserviert lange Zeit, Jahre sogar Jahrhunderte überdauern.

Irgendwann kam, oder kommt ein Musiker, sieht das Papier, kann anhand des Lesens der Noten die Musik empfinden, nimmt sein Instrument und spielt den Notentext. In diesem Moment wird das Gefühl des Komponisten wieder zum Leben erweckt. Der Klang der Musik - vom Notenblatt über den Musiker, seinem Instrument schwingt die Ohren des Publikums und wie durch einen Zauber entstehen in dem Zuhörer die gleichen Gefühle, wie sie einst der Komponist hatte. 
Das Notenblatt, welches die Musik seid  Jahrhunderten beherbergt, wirkt wie eine Zeitmaschine. Gefühle, Leben fast sogar die Gegenwart  aus anderen Zeiten wird augenblicklich reaktiviert und erlebbar. 

Für uns Musiker -Streicher - Cellisten hat diese Geschichte noch einen weiteren Aspekt. Lesen wir die Noten des Komponisten, so wandeln wir den Notentext zuerst in eine Klangvorstellung, dann in Bewegung der Arme und Finger, um sie dann mit  Hilfe des Instrumentes zum klingen zu bringen. Wir haben Einfluss auf die Qualität der Musik, vom Lesen bis hin zur Kontaktstelle des Bogens an der Saite. Danach ist die Musik losgelassen und geht ihren eigenen Weg. 
Das bedeutet für uns: 
  • Sehr genau den Text studieren.
  • Die Musik bis ins kleinste Detail verstehen.
  • Die Musik in präzise Bewegungen wandeln.
  • All unser Tun in der Kontaktstelle bündeln, um die Musik  dann hinaus zu lassen und ihre Wirkung zu erleben. 

Wir dürfen uns nicht damit begnügen, die Musik in der linken Hand zu denken, in Tonhöhen, die wahre Ausdruckskraft liegt im Bogen, der die Klangqualität bestimmt und bestenfalls Gesang imitieren kann. Wir spielen im Gegensatz zum Klavier ein singendes Instrument, welches immer am Ton bleiben und ihn während seiner ganz Dauer verändern kann.

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