Die Lagen auf dem Violoncello

Die Lagen auf dem Violoncello

  • zuerst wird hier im Text alles Theoretische erklärt,
  • zu den praktischen Übungen bitte nach unten scrollen.

Lagen und Lagenwechsel sind ein tägliches Thema aller Cellisten. 
Um geschickte Wege auf dem Griffbrett zu finden, empfiehlt es sich einen detaillierten Überblick über die Lagen und Lagenwechsel zu verinnerlichen. Nur dann ist es möglich, Finger-Wege die dem Gehalt der Musik entsprechen auf dem Griffbrett zu finden. In der Regel laufen die Meisten immer die bekannten Abläufe (1. Lagen-4.Lage-Daumenlage) und pressen so, aus Bequemlichkeit, die Musik in ihre technischen Fähigkeiten, anstatt die Technik an der Musik wachsen zu lassen. Künstlerische Freiheit bedarf dem Wissen und Beherrschen der vertikalen und horizontalen Wege auf dem Violoncello.
Je präziser die Lagen bestimmt sind, um so einfacher ist das Speichern und Reproduzieren.
Mit dem hier besprochenen Lagensystem lässt sich jeder Griff auf dem Cello genau spezifizieren. Hat man die Lagen verinnerlicht, so lassen sich die Lagenwechsel leicht trainieren. Ein häufiger Fehler ist, dass Cellisten ihr Ohr für das Treffen einer Lage verantwortlich machen. Das Ohr kann aber nur kontrollieren, zielen und treffen muss die Hand, bzw. der Arm. Und dafür muss ich wissen wohin ich greifen will. 

Wir gehen davon aus, dass wir in dem Halsbereich nur zwei unterschiedliche Positionen am Cello haben. 
Die enge und die weite Lage.
  1.  die enge Lage („Tür zu“) - geschlossene Fingerstellung
  2.  die weite Lage, („Tür auf“) - offene Fingerstellung
In dem Bereich des Griffbretts über dem Cellodeckel haben wir vier verschieden Positionen. 
  1. eng/eng; sowohl der 1. Finger wie auch der 3. Finger stehen in einem Halbton-Abstand zum Mittelfinger.
  2. weit/weit; der 1. und der 3. Finger stehen in einem Ganzton-Abstand zum Mittelfinger.
  3. .eng/weit; der 1. Finger steht in einem Halbton-Abstand, der 3. Finger in einem Ganzton-Abstand zum Mittelfinger.
  4. .weit/eng; der 1. Finger steht in einem Ganzton-Anstand, der 3. Finger in einem Halbton-Abstand zum Mittelfinger.
Da der Zeigefinger in dem Hals-Griffbereich mit enger und weiter Lage variabel ist, im obern Griffbrettbereich sowohl der Zeigefinger wie auch der Ringfinger ihre Positionen verändern, bleibt uns als Konstante nur der Mittelfinger. 
Der 2. Finger bestimmt mit seiner Position die Lage! Er geht eine Verbindung mit dem Ellenbogen und dem Unterarm ein (beinahe wir einen Schiene) der Daumen steht (solange es geht) unter dem Mittelfinger. Der linke Ellenbogen schiebt (oder zieht) die Hand in die gewünschte Lage, die anderen Finger nehmen die geforderte Position (eng/weit) ein. So ist für den Lagenwechsel der Ellenbogen zuständig, das Wissen für jeweils benötigte Handstellung, das innere Hören für die Klangvorstellung und das Ohr für den Vergleich des Resultats. 
Hat man es einmal verinnerlich, ein logischer und recht einfach nachzuvollziehender Prozess.

Wie definieren wir die Lagen?

Die Stammtonleiter (C-Dur Tonleiter) auf der A-Saite ist unser Raster für die Fixierung der Lagen.
  • Der 2. Finger auf dem C markiert demnach die 1.Lage
  • Der 2. Finger auf dem D markiert demnach die 2.Lage
  • Der 2. Finger auf dem E markiert demnach die 3.Lage usw….
Die Tonfolge der Stammtonleiter (eine Dur Tonleiter) hat zwei Halbtonschritte 3/4 und 7/8.
  • C - - D - E-F - - G - - A - - H-C
  •  1       2   3 4       5      6      7 8
Man kann an der Abbildung gut erkennen, zwischen E/F sowie H/C passt kein Halbton mehr. Die anderen Tönen stehen im Anstand eines Ganztons zueinander und haben immer Platz für ein zusätzlichen Halbton dazwischen . 
  • Im Notenbild stellen wir das entweder mit einem # oder mit einem b dar. 
  • Die Chromatische Tonleiter (mit # dargestellt hängt man beim Sprechen die Silbe "is" dran) hat 12 Halbtonschritte.                                           C - CIS - D - DIS - E - F - FIS - G - GIS - A - AIS - H - C
  • oder genau das Gleiche: (mit b dargestellt hängt man die Silbe "es" dran.)                                                                                                                           C - DES - D - ES - E - F - GES - G - AS - A - HES - H -

Steht nun der 2. Finger auf dem Cis/Des dann nennen wir das 2,5 Lage. Entsprechend dann:
  • steht der 2. Finger auf dem H, spielen wir die 0,5. Lage; 
  • steht der 2. Finger auf dem Dis/Es, spielen wir die 2,5. Lage; 
  • steht der 2. Finger auf dem Fis/Ges, spielen wir die 4,5. Lage;
  • steht der 2. Finger auf dem Gis/As, spielen wir die 5,5. Lage;
  • steht der 2. Finger auf dem Ais/Hes/B spielen wir die 6,5 Lage.
Somit ist jeder Halbtonschritt definiert und wir können jede Position auf dem Griffbrett bestimmen. 
Die Lagen in der ersten Oktave sind also folgende:
Steht der 2. Finger auf dem:
C = 1.Lage
  Cis/Des= 1,5 Lage
D = 2. Lage
  Dis/Es = 2,5 Lage
E = 3. Lage
F = 4. Lage
  Fis/Ges = 4,5 Lage
G = 5.Lage
  Gis/As = 5,5 Lage
A = 6. Lage
  Ais/B = 6,5 Lage
H = 7. Lage
C = 8. Lage / bzw.1.Daumenlage

Steht der 2.Finger auf dem ersten H auf der A Saite (unter der 1. Lage) 
dann spielen wir in der 0,5.Lage oder auch "halbe Lage"

  • Die 1. bis zur 4,5 Lage gibt es in "ENG" und "WEIT"
  • Ab der 5 Lage gibt es jeweils die Positionen: E/E - W/W - E/W - W/E
  • Der Ellenbogen schiebt die Hand (mit samt dem Daumen!) in die gewünschte Position.
Wenn die Hand den Lagenwechsel nicht mehr übernehmen muss, wird sie viel beweglicher und treffsicherer. Wenn wir das Lagenspiel im Kopf beherrschen, dann müssen wir beim Üben nicht mehr so viel Zeit darauf verwenden, da die Erinnerung viel schneller auf erarbeitet Prozesse zurückgreifen kann, als einstudierte Bewegungsabläufe.  




Im Halsbereich des Griffbretts haben wir zwei Positionen. Die enge Lage und die weite Lage.





Wenn wir das Griffbrett hinauf wandern, wird irgendwann der kleine Finger zu kurz, um ihn auf dem Griffbrett zu platzieren. ein paar Zentimeter müssen wir mit drei Finger auskommen, bis dann der Daumen in der Daumenlage als Ersatzfinger zur Verfügung steht.
Wir haben 4 Positionen.
e/e - w/w - e/w - w/e

Zu den Übungen: "Fingerpositionen im oberen Griffbrettbereich"
Ähnlich ist es auch in der Daumenlage
Die Stammtonleiter (C-Dur Tonleiter) auf der A-Saite.
Mit normalem Fingersatz und
auf dem 2 Finger gespielt.
Die Stammtöne auf der A-Saite mit dem 2. Finger gespielt Kennzeichen die Positionen der Lagen. 

Siehe Absatz: "Da der Zeigefinger...."

Zu den Übungen "Die Lagen stabilisieren" 

Die Lagen festigen mit einer Wechselnoten-Übung
Die Positionen und deren Griffe:
Die Bewegung auf dem Cellohals
Die Positionen und deren Griffe:
Aus dem Ellenbogen wechseln
Die Aufgabe des Bogens beim Lagenwechsel.
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